Überraschend, aber wahr: Trotz des Bezugs von staatlicher finanzieller Unterstützung wie dem Bürgergeld können Empfänger bis zu 1000 Euro pro Monat sparen. Wie das möglich ist, erklärt das Team der Redaktion von single-haushaltskosten.de in diesem Artikel. Mit gezielter Budgetplanung und effektiven Sparmethoden wie der Umschlagmethode lässt sich das Haushaltsbudget deutlich aufbessern – und das, obwohl die Lebenshaltungskosten stetig steigen.
Rund 3,9 Millionen erwerbsfähige Bürger und fast zwei Millionen Kinder erhalten in Deutschland aktuell Bürgergeld von der Bundesagentur für Arbeit. Zum 1. Januar 2024 erhöhte sich die monatliche Unterstützung für Alleinstehende auf 563 Euro – ein Plus von 61 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Doch selbst mit dieser finanziellen Hilfe ist es für viele Betroffene eine Herausforderung, Geld auf die hohe Kante zu legen. Mit den richtigen Tipps und Tricks lässt sich das Bürgergeld jedoch gezielt einsetzen, um bis zu 1000 Euro im Monat zurückzulegen.
Was ist Bürgergeld?
Das Bürgergeld hat am 1.1.2023 das Arbeitslosengeld II (umgangssprachlich Hartz IV) abgelöst. Es ist eine neue Form der Grundsicherung für Arbeitssuchende, die neben der Sicherung des Existenzminimums auch die dauerhafte Integration in Arbeit und die Verbesserung der Arbeitsmarktchancen durch Qualifizierung und Berufsausbildung fördern soll. Ziel des Bürgergelds ist es, Menschen in Beschäftigung zu bringen und ihre Selbstständigkeit zu stärken.
Laut Statistiken gaben 2022 in Nordrhein-Westfalen die Mehrheit der Langzeitarbeitslosen an, sich für den Bezug von Hartz IV, nun Bürgergeld genannt, zu schämen. 74% der Bürgergeld-Empfänger wünschten sich in einer Umfrage zudem bessere Zuverdienstmöglichkeiten.
Trotz der Kritik an der geplanten 1000-Euro-Prämie für Bürgergeld-Empfänger, die einen existenzsichernden Job aufnehmen, sieht das Bundeswirtschaftsministerium darin einen Weg, die Erwerbsanreize und die Integration in den Arbeitsmarkt zu stärken. Schließlich könnte der Staat pro erfolgreich vermitteltem Langzeitarbeitslosen laut Experten rund 25.000 Euro pro Jahr sparen.
Insgesamt soll das Bürgergeld also nicht nur das Existenzminimum sichern, sondern auch die Selbstständigkeit der Empfänger fördern und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Ob die geplanten Maßnahmen dieses Ziel tatsächlich erreichen, bleibt abzuwarten.
Wer hat Anspruch auf Bürgergeld?
Um Anspruch auf Bürgergeld zu haben, musst du bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Zunächst einmal musst du mindestens 15 Jahre alt sein und deinen gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland nachweisen können. Darüber hinaus musst du erwerbsfähig und bedürftig sein.
Erwerbsfähigkeit
Erwerbsfähig bedeutet, dass du in der Lage bist, mindestens drei Stunden am Tag zu arbeiten. Dabei spielt es keine Rolle, ob du aktuell einen Job hast oder nicht. Solange du körperlich und geistig dazu in der Lage bist, zählst du als erwerbsfähig.
Bedürftigkeit
Bedürftig bist du, wenn du deinen Lebensunterhalt nicht aus eigenem Einkommen oder Vermögen bestreiten kannst. Das bedeutet, dass dein monatliches Einkommen und dein Vermögen unter bestimmten Grenzwerten liegen müssen, um Anspruch auf Bürgergeld zu haben.
Wohnsitz in Deutschland
- Um Bürgergeld zu erhalten, musst du deinen gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland nachweisen können.
- Das bedeutet, dass du dich dauerhaft in Deutschland aufhalten und hier leben musst.
- Auch Ausländer können in bestimmten Fällen Anspruch auf Bürgergeld haben, sofern sie die Voraussetzungen erfüllen.
Erfüllst du all diese Kriterien, steht einem Bezug von Bürgergeld in der Regel nichts im Wege. Die genaue Höhe der Leistungen richtet sich dann nach deiner individuellen Situation.
Höhe der Bürgergeldleistungen
Die Höhe des Bürgergeldes, also des Regelbedarfs, ist abhängig vom Alter und der Lebenssituation. Seit dem 01.01.2024 beträgt der Regelbedarf für Alleinstehende und Alleinerziehende 563 Euro, für volljährige Partner 506 Euro. Für Volljährige bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres liegt der Regelbedarf bei 451 Euro. Zusätzlich werden die tatsächlichen Kosten für Unterkunft und Heizung übernommen, soweit diese angemessen sind.
Durch das Bürgergeld stieg der Betrag für einen alleinstehenden Erwachsenen zum 1. Januar 2023 um 53 Euro auf 502 Euro. Zum 1. Januar 2024 erhöhte sich der Betrag für Alleinstehende auf 563 Euro pro Monat, eine Steigerung um 61 Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Neben dem Regelbedarf gibt es weitere Regelungen zu Vermögensfreibeträgen und Einkommensanrechnungen:
- Personen im Karenzzeitraum dürfen Vermögen bis zu 40.000 Euro behalten, für jede weitere Person in der Bedarfsgemeinschaft gelten Freibeträge ab 15.000 Euro.
- Freibeträge für Einkommen zwischen 520 und 1.000 Euro wurden auf 30 Prozent angehoben.
- Einkommensfreibeträge für Schüler, Studenten und Auszubildende wurden auf 520 Euro erhöht.
Zusammengefasst wird das Bürgergeld an verschiedene Bedingungen geknüpft und die Höhe der Leistungen richtet sich nach dem individuellen Alter und der Lebenssituation.
Bürgergeld 1000 Euro sparen
Mit Bürgergeld 1000 Euro im Monat zu sparen, ist durchaus möglich. Dafür ist eine strikte Budgetplanung und Einteilung der Ausgaben in verschiedene Kategorien wichtig. Die sogenannte Umschlagmethode, auch Budgeting oder Cash Stuffing genannt, erweist sich dabei als effektiv, um die Ausgaben besser zu kontrollieren.
Bei dieser Methode wird das monatliche Bürgergeld-Budget in verschiedene Umschläge für unterschiedliche Ausgabenposten wie Miete, Lebensmittel oder Mobilität aufgeteilt. So lassen sich unnötige Impulskäufe vermeiden und Geld sparen.
Um 1000 Euro im Monat zu sparen, ist es wichtig, Prioritäten zu setzen und jeden Cent sorgfältig einzuteilen. Mit der Umschlagmethode können Bürgergeld-Empfänger ihre Finanzen im Griff behalten und am Ende des Monats sogar Rücklagen bilden.
Umschlagmethode beim Bürgergeld
Die Umschlagmethode ist ein effektives Werkzeug, um die Kontrolle über die Ausgaben bei Bezug von Bürgergeld zu erhöhen. Bei dieser Methode wird das monatliche Budget in verschiedene Kategorien eingeteilt und das Geld dafür in separate Umschläge gesteckt. So lässt sich die Kontrolle über die Ausgaben deutlich erhöhen
Definition
Zunächst muss ein bestimmtes Gesamtbudget für den Monat festgelegt werden. Anschließend werden verschiedene Rubriken wie „Lebensmittel“, „Mobilität“ oder „Freizeit“ gebildet, für die jeweils ein eigener Umschlag vorgesehen wird. Wenn das Geld in einem Umschlag am Ende des Monats aufgebraucht ist, müssen die Ausgaben in dieser Kategorie überprüft oder der Betrag erhöht werden.
Kategorien bilden
Die Umschlagmethode erfordert eine genaue Budgetplanung und Einteilung des verfügbaren Geldes in verschiedene Kategorien. Typische Ausgabenrubriken können sein:
- Mobilität
- Ernährung/Lebensmittel
- Gesundheit/Drogeriemarkt
- Hobbys/Freizeit
- Versicherungen
- Handy/Internet
- Miet- und Nebenkosten
Durch diese strukturierte Vorgehensweise kann man die Finanzen besser im Griff haben und unerwartete Ausgaben vermeiden.
Ausgaben einteilen beim Bürgergeld
Beim Bezug von Bürgergeld ist es wichtig, die monatlichen Ausgaben sorgfältig einzuteilen und zu kontrollieren. Die Umschlagmethode kann dabei helfen, die verschiedenen Kostenkategorien über den gesamten Monat zu verteilen und so bis zu 1000 Euro am Ende des Monats sparen.
Neben den festen Kosten wie Miete und Nebenkosten, die vom Jobcenter übernommen werden, sollten auch variable Ausgaben wie Lebensmittel, Mobilität, Gesundheit, Freizeit oder Versicherungen berücksichtigt werden. Eine sorgfältige Einteilung und Kontrolle der Ausgaben in diesen Bereichen kann am Ende des Monats einen spürbaren Überschuss ergeben.
- Erstellen Sie eine detaillierte Übersicht über Ihre monatlichen Kosten
- Teilen Sie die Ausgaben in verschiedene Kategorien ein
- Legen Sie für jede Kategorie einen wöchentlichen oder monatlichen Betrag fest
- Kontrollieren Sie regelmäßig, ob Sie im Plan bleiben
Mit dieser strukturierten Herangehensweise können Sie Ihre Finanzen beim Bezug von Bürgergeld im Griff behalten und am Ende des Monats von erheblichen Ersparnissen profitieren.

Schulden und Bürgergeld
Wenn neben dem geringen Einkommen aus dem Bürgergeld auch noch Schulden zu begleichen sind, kann die finanzielle Situation sehr angespannt sein. In solchen Fällen empfiehlt sich die Anwendung der Umschlagmethode, um den Haushalt wieder in den Griff zu bekommen.
P-Konto einrichten
Zusätzlich kann die Einrichtung eines P-Kontos hilfreich sein, um das Geld vor Pfändungen zu schützen. Das P-Konto bietet einen gesetzlichen Pfändungsschutz, sodass ein Teil des Einkommens vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt ist.
Jobcenter-Darlehen
Das Jobcenter zeigt sich in solchen Fällen oft großzügig und übernimmt sogar Mietschulden mithilfe eines Darlehens. Dieses Darlehen muss zwar später zurückgezahlt werden, kann aber in der akuten Situation eine enorme Entlastung bedeuten.
Mit der richtigen Herangehensweise und Unterstützung des Jobcenters lässt sich die finanzielle Situation von Bürgergeldempfängern mit Schulden in den Griff bekommen. Die Einrichtung eines P-Kontos und die Beantragung eines Jobcenter-Darlehens können hier sehr hilfreich sein.
Mehrbedarf für Alleinerziehende
Alleinerziehende Personen haben zusätzlich zum Regelbedarf der alleinstehenden Person Anspruch auf einen Mehrbedarf. Dieser Mehrbedarf berechnet sich prozentual zum Regelsatz und ist abhängig von der Anzahl und dem Alter der Kinder. Der Mehrbedarf für Alleinerziehende ist allerdings auf maximal 60 Prozent des maßgeblichen Eckregelsatzes begrenzt. Im Jahr 2024 liegt der monatliche Höchstbetrag des Mehrbedarfs für Alleinerziehende bei 337,80 Euro.
Die Höhe des Mehrbedarfs hängt von folgenden Faktoren ab:
- Anzahl der Kinder
- Alter der Kinder
- Einkommen des Alleinerziehenden
Alleinerziehende haben somit die Möglichkeit, zusätzlich zum Regelbedarf einen finanziellen Mehrbedarf geltend zu machen. Dies kann eine wichtige Unterstützung für Familien in herausfordernden Situationen sein.

Weitere Details zum Thema finden Sie in den vorherigen Abschnitten des Artikels.
Fazit
Mit der richtigen Budgetplanung und Umsetzung der Umschlagmethode kann man auch mit dem Bürgergeld monatlich bis zu 1000 Euro sparen. Dafür ist es wichtig, die Ausgaben sorgfältig in verschiedene Kategorien einzuteilen und das Geld entsprechend auf Umschläge aufzuteilen. So lassen sich unnötige Ausgaben vermeiden und Rücklagen bilden.
Alleinerziehende profitieren zusätzlich vom Mehrbedarf. Auch bei Schulden bietet das Bürgergeld Möglichkeiten, die finanzielle Situation zu verbessern, etwa durch die Einrichtung eines P-Kontos oder Darlehen des Jobcenters. Mit der richtigen Planung und Umsetzung lässt sich also durchaus Geld sparen, trotz der angespannten Wirtschaftslage.
Zusammenfassend zeigt sich, dass Bürgergeld-Empfänger mit Disziplin, Kreativität und der Nutzung von Fördermöglichkeiten durchaus in der Lage sind, monatlich Geld zurückzulegen. Dies erfordert zwar Mühe und Einsatz, kann aber langfristig zu einer stabileren finanziellen Situation führen.
FAQ
Was ist Bürgergeld?
Wer hat Anspruch auf Bürgergeld?
Wie hoch sind die Bürgergeldleistungen?
Wie kann man mit Bürgergeld 1000 Euro im Monat sparen?
Was ist die Umschlagmethode beim Bürgergeld?
Wie teilt man die Ausgaben beim Bürgergeld ein?
Wie kann man Schulden mit Bürgergeld managen?
Gibt es einen Mehrbedarf für Alleinerziehende beim Bürgergeld?
Quellenverweise
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- https://www.focus.de/politik/deutschland/muessen-alle-register-ziehen-1000-euro-praemie-fuer-buergergeld-empfaenger-jetzt-spricht-der-erfinder-der-idee_id_260370728.html
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- https://www.mein-grundeinkommen.de/magazin/buergergeld-bedingungslos-fuer-alle
- https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Grundsicherung-Buergergeld/Leistungen-und-Bedarfe-im-Buergergeld/einkommen-und-vermoegen.html
- https://taz.de/Verschaerfungen-beim-Buergergeld/!6020615/
- https://www.mein-grundeinkommen.de/magazin/helena-steinhaus-lindner-buergergeld-kuerzung
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- https://www.verdi.de/themen/rente-soziales/ co bc2fa790-4e08-11ed-9832-001a4a16012a
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- https://www.hna.de/verbraucher/sat1-buergergeld-empfaengerin-vier-kinder-spart-1000-euro-joerg-pilawa-dokumentation-93018729.html
- https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/buergergeld-sanktionen-kuerzungen-kabinett-100.html
- https://www.buerger-geld.org/news/buergergeld/wie-eine-familie-trotz-buergergeld-jeden-monat-1000-euro-spart/
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